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AutorenbildRhea Seel

Initimität statt Depression

Echte Intimität gliedert sich in den Basisbausteinen der Grundbedürfnisse nach Maslow ein. Werden diese nicht erfüllt, wird der Mensch krank. Warum wir uns täglich mit dem Essen in viel zu vielen Restaurants beschäftigen und nicht einfach für Gemütlichkeit sorgen?

Menschen leben fleißig vor sich hin und erfüllen sich ihre äußeren Träume. Von wunderschönen Urlauben, über besondere Kleidungsstücke bis hin zu faszinierenden Events. Im besten Fall auf Grundlage eines Erfolges im Job, auf den Mensch stolz ist oder sich sogar mit ihm identifiziert.

Der Mensch lebt seit Jahrhunderten immer weniger das was er wirklich ist. Die Sensibilität des eigenen Körpers und der eigenen Seele drücken uns Autoren, Künstler und tief fühlende Menschen aus. Die für uns doch meist eher "komisch" sind, durch ihre andere Form des Denkens.

Wir befinden uns auf schmelzendem Eis. Nicht nur umweltpolitisch, auch menschlich bewegt sich der Mensch im Bereich des emotionalen Untergangs.

Erstaunliche Entwicklungen im Bereich des Coachings machen deutlich, dass das Gefühl die Menschheit so langsam übermannt und Gefühle und Ängste ausstößt, die Mensch lange nicht erfühlt hat.

Ich fühle mich leer, orientierungslos, unzufrieden.

Die meisten Menschen begründen diese Tatsache mit Unzufriedenheiten im Job, in der Partnerschaft oder anderen äußeren Bedingungen. Die wichtige Frage lautet also: Was fehlt Dir wirklich?

Verkleidet in Designerkostümen und strahlenden Gesichtern leben wir Rollen, die so stark von unserer Menschlichkeit entfernt sind, dass es eine Frage der Zeit war, bis Mensch innerhalb des eigenen Panzers zusammenbricht. Im Zuge der Industrialisierung nahm der Kapitalismus überhand und die Werbemaßnahmen zur Sehnsuchtserzeugung des Individuums an neuem Material erzeugten Erfolg. Heute arbeiten sich Frauen und Männer um den Verstand. Ehen zerbrechen, psychische Krankheiten steigen.

Besonders bei Frauen ist eine Zunahme der beruflichen Unzufriedenheit zu beobachten, wodurch Heilungsseminare in jeglicher Form boomen wie nie zuvor.

Menschen beschreiben Erfahrungen mit ihren Gefühlen, die ihnen vollkommen neu sind und erleben in spirituellen Kreisen die bedeutsamsten Momente ihres alleinigen Lebens.

Ich habe das erste Mal seit Jahren aus mir selbst heraus geweint.

Der Mensch orientiert sich in diesen Zeiten neu. Nicht neu im Sinne des Fremdseins, sondern im Sinne des er selbst Werdens. Eine wunderbare Chance um ein erfülltes und erfüllendes Leben und Lieben zu erleben.

Weiterhin fraglich bleibt das Ausbleiben von Körperlichkeit in Einsamkeit oder Zweisamkeit. Dem Bedürfnis der Nahrungsbeschaffung wird jederzeit nachgegangen, auch dem Sicherheitsbedürfnis eines Zuhauses als Rückzugsort. Zeit für menschliche Nähe, in Entspannung und Zweisamkeit fehlt häufig.

Wir überlegen was wir mit unserem Partner neues erleben können, welche Highlights in der InstaVita noch fehlen und damit auch die Partnerschaftsleere füllen. Wie wäre es mit kuscheln im Park? Mit einer Verabredung zur gegenseitigen Massage im Kerzenlicht und bei schöner Musik? Mit einem sexuellen Vorspiel, das aus leichter Berührung ohne jeglicher Akterwartung besteht?

Schafft Mensch sich echte Lebensinhalte, wird Mensch ein befriedigtes Leben und Lieben erleben. Inhalte die der Natürlichkeit des menschlichen Daseins entsprechen.

Eine Studie mit Affen hatte ergeben, dass die Affengruppe ohne Nahrungsmittel weitaus länger überleben konnte als die Vergleichsgruppe ohne körperliche Kontakte. Bildet diese Tatsache nicht den Übertrag auf das menschliche Nähebedürfnis, ohne das wir einfach nicht leben können?

Vielleicht sollte der Begriff des BreakingSoulSyndroms ebenfalls in der Medizin anerkannt werden, wie das BreakingHeartSyndrom. Die menschliche Seele braucht körperliche und geistige Intimität und Nähe. Ein zu langer Verzicht dessen macht den Menschen krank. Zunächst seelisch und wenn der Mensch nicht zulässt seine Seele zu spüren, wird der Körper ausdrücken was er von der Seele viel zu lange überhört hat.


Dein L(i)eben. Deine Entscheidung.

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